Das Valsalva-Manöver wird in der Akutmedizin (Notfall- und Intensivmedizin) angewendet, um tachykarde Schmalkomplextachykardien zur Konversion in den Sinusrhythmus zu bringen. Das Valsalva-Manöver beschreibt die forcierte Ausatmung gegen die verschlossenen Mund- und Nasenöffnungen unter Einsatz er Thorax- und Bauchmuskulatur (Bauchpresse).
In der REVERT-Studie aus dem Jahr 2015 konnte der Vorteil eines modifizierten Valsalva-Manöver gezeigt werden.
In dieser Untersuchung mit Kontrollgruppe zeigte sich im Standardverfahren des Vaslalva-Manövers in 37 von 214 (17%) Fällen eine Konversion in den Sinusrhythmus .
Demgegenüber wurde die modifizierte Variante des Valsalva-Manövers gestellt. Hierbei pusteten Patienten wie in der Kontrollgruppe für 15 Sekunden gegen einen Druck von 40 mmHg. Anschließend wurden jedoch die Patienten aus der sitzenden Position heraus durch Flachlage der Rückenlehne und Anheben beider ausgestreckter Beine (ca. 45 Grad) durch medizinisches Personal umpositioniert .
Dies führte dazu, dass bei 93 von 214 Patienten (43%) eine Kardioversion erzielt werden konnte.
Also, nicht vergessen:
15 Sekunden gegen hohen Widerstand (z.B. gegen Spritzenkolben) ausatmen lassen und anschließend die Beine hoch!
Literatur:
Lancet (2015; doi: 10.1016/S0140-6736(15)61485-4)
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