Hydroxychloroquin als COVID-19-Therapie wohl endgültig gescheitert.
In einer randomisierten Studie hat Hydroxychloroquin als vermeintliche Wunderwaffe bei hospitalisierten COVID-19-Patienten abermals keinen Vorteil gebracht.
Mittlerweile konnte in mehreren Beobachtungsstudien keine Vorteile durch die Behandlung mit Hydroxychloroquin gezeigt wurden. Nun wurden im New England Journal of Medicine Daten einer randomisierten Studie New England Journal of Medicine Daten einer randomisierten Studie veröffentlicht, die aufgrund fehlender Wirkung abgebrochen werden musste.
Die Rekrutieung von Patienten der RECOVERY-Studie wurde schon Anfang Juni 2020 gestoppt.
Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 1.561 innerklinische COVID-19-Patienten mit Hydroxychloroquin behandelt. In der Vergleichsgruppe mit einer Standardtherapie ohne Hydroxychloroquin wurden 3.155 Patienten bis zu diesem Zeitpunkt eingeschlossen. Primärer Endpunkt war die 28 Tage Mortalität.
Ergebnis:
In der Hydroxychloroquin-Gruppe sind 27% der Patienten verstorben während in der Standard-Gruppe verstarben 25% (59,6% vs. 62,9%; relatives Risiko, RR: 0,90). Somit hatten bei Gesamtbetrachtung die Patienten mit Therapie der Studienmedikation ein tendenziell höheres Risiko, die Klinik nach 28 Tagen lebend zu verlassen.
Auch in Subgruppenanalysen konnte kein signifikanter Vorteil für Hydroxychloroquin gezeigt werden. Patienten mit Studienmedikation zeigten stattdessen eine dezent erhöhte Anzahl an kardial bedingten Todesfällen (ohne erhöhtes Aufkommen von dokumentierten, schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen) und eine tendenziell erhöhte Sterblichkeit bei solchen Patienten, die während des Behandlungsverlaufs beatmungspflichtig wurden.
Mein Fazit:
Tatsächlich ist dies aus meiner Sicht nun berechtigt das endgültige Ende des Versuchs, Hydroxychloroquin in der Behandlung unserer COVID-19 Patienten zu rechtfertigen. Vielversprechender erscheint meines Erachtens der gezielte Einsatz von Dexamethason oder Hydrocortison bei solchen COVID-19 Patienten, die zumindest Sauerstofftherapie benötigen oder sogar beatmet werden müssen. Inwiefern sich dieser Therapieansatz in Zukunft bestätigen wird, bleibt jedoch aktuell noch abzuwarten.
Literatur:
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