Blog 1 war der Startschuss zur Blogreihe „Du entscheidest!“, dem Blog für effektive Entscheidungsfindung, die ich als Grundlage für meine persönliche Weiterentwicklung ansehe.

Im Prozess der Entscheidungsfindung und Weiterentwicklung ist es für mich wichtig, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und mir diese wesentlichen Aspekte bewusst zu machen. Im Verlauf verändern sich meine unbewussten (oder unterbewussten) Entscheidungen dann ganz von allein, da das Unterbewusstsein durch meine bewusste Weiterentwicklung ebenfalls in die (richtige!) Richtung beeinflusst wird.

Aber warum ist es so wichtig für Dich, Dinge auf das Wesentliche zu reduzieren, um effizient zu sein? Und warum ist dieses „Keep it simple“ umso wichtiger, je dramatischer die Situation für Dich oder auch für Dein Umfeld ist? Eigentlich ist dieser Zusammenhang ganz einfach zu erklären: umso stressiger die Situation, desto weniger gut funktioniert das Gehirn.

Unser Gehirn ist nicht wesentlich weiter entwickelt als zu den Zeiten, in welchen noch ein Säbelzahntiger aus seinem Versteck sprang, um Dich zu überraschen, zu jagen und -wenn er ein guter Jäger war- zu fressen. Für diesen Fall ist unser Körper mit einem Flucht- und Kampf- Nervensystem ausgestattet: dem Sympathischen Nernvensystem (kurz: Sympathikus). Dieses Nervensystem ist so aufgestellt, dass es Deine Muskeln besser durchblutet werden, Dein Herz schneller schlägt, der Blutdruck sich erhöht, die Atemfrequenz gesteigert ist und Du somit insgesamt darauf ausgerichtet bist, verdammt schnell zu rennen, um dem Säbelzahntiger zu entkommen oder aber mit einem Kampf Deinem Schicksal ins Auge zu sehen. Du kennst dieses Nervensystem nur allzu gut. Wenn es überhand gewinnt, wirst du unruhig, Deine Hände fangen an zu schwitzen und vielleicht auch zu zittern, Deine Stimme versagt (wer will auch schon mit dem Säbelzahntiger reden!), Dein Herz klopft so unglaublich, dass Du es außergewöhnlich gut spüren kannst. Wie häufig hatten wir schon diese Symptome in den unterschiedlichsten Situationen! Erinnerst Du Dich? Sehr viele Menschen verspüren beispielsweise diese Anzeichen in Situationen, in denen Sie vor einer großen (oder kleinen) Menschenmenge reden müssen, etwas präsentieren oder einen Vortrag halten. Auch kann es sehr gut sein, dass Du diese Anzeichen in solchen Momenten verspürst, bei denen Du den Eindruck hast, ausgesprochen schnell Entscheidungen treffen zu müssen. Ich kenne dies aus meinem beruflichen Umfeld am ehesten noch zu den Zeiten als Assistenzarzt im Schockraum, wenn schwer verletzte Patienten eingeliefert wurden und ich den Eindruck hatte, jede lebenswichtige Entscheidung innerhalb der nächsten 60 Sekunden treffen zu müssen, weil mein Patient ansonsten versterben würde. Unschönes Gefühl. Und auch alles andere als hilfreich, denn genau das Organ, dass Du nun in der Ära nach dem Säbelzahntiger für ganz bewusste Entscheidungen am dringendsten benötigst, versagt: Dein Gehirn.

Und umso dringlicher die Entscheidung getroffen muss, je größer die Konsequenzen dieser Entscheidung sind und je dramatischer die Folgen einer falschen Entscheidung, desto mehr läufst Du Gefahr, dass der Sympathikus Dich übermannt, Deine Muskeln also ziemlich gut funktionieren, aber das Gehirn wie blockiert zu sein scheint. Wenn Du dennoch dennoch effektiv sein möchtest, ist es wichtig, Dein Umfeld und die Einflussfaktoren für Deine Entscheidung auf das Wesentliche zu reduzieren. So kann es Dir gelingen, Deine Denkprozesse zu ordnen und somit schneller und -eben Schritt für Schritt- effektiv zu einer Entscheidungsfindung zu gelangen.

Wichtig ist hierbei, dass einfache Entscheidungsstrukturen auch einfache Handlungen zur Folge haben, die einerseits Du selbst gut verfolgen kannst, aber beispielsweise auch Deine Kollegen, Freunde, Familie verstehen und Dich dabei unterstützen können. Umso komplizierter die Entscheidungsfindung und das Ergebnis, desto komplizierter die Umsetzung und desto größer muss die Disziplin sein, um den Prozess in Gang bringen und tatsächlich auch aufrecht zu erhalten.

Genau aus diesem Grunde benötigst Du eine deutlich einfachere Kategorisierung für Deine Entscheidungen, um die Übersicht und damit auch einen kühlen Kopf zu bewahren.

Welche Strategien Du verfolgten kannst, um Deinen Ansprüchen für eine effektive Entscheidungsfindung gerecht zu werden, erfährst Du im nächsten Blog aus der Reihe „Du entscheidest!“.

Bis dahin wünsche ich Dir gute Entscheidungen!

Lass es Dir gut gehen,

Sebastian.

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