Ja, ja! Ich weiß, dass ich kein gelernter Mediengestalter bin. Gleichzeitig gestalte ich ständig Medien und bin somit eben ein ungelernter Mediengestalter, denn die Präsentationen uvm. basteln sich nunmal nicht von allein.
Im Foliendesign stellen sich viele Fragen. Welche Schriftart? Welche Schriftgröße, wie sollte die Folienaufteilung gestaltet sein und so weiter und so weiter…?
In diesem Blog gehe ich heute darauf ein, welchen Hintergrund ich in meinen Präsentationen verwende und weshalb ich mich dafür entschieden habe.
Tatsächlich hatte ich früher für jeden Vortrag einen hellen Foliensatz und einen dunklen Foliensatz. Grund hierfür ist nicht, dass ich mich nicht entscheiden konnte, sondern vielmehr, dass diese Entscheidung weniger von mir abhing als vom Setting, denn ich habe für große Vorträge in sehr abgedunkelten Räumen andere Folien verwendet, als in helleren und meist kleineren Räumen.
Und der Grund hierfür ist denkbar einfach. Helle Folien mit beispielsweise weißem Hintergrund tendieren dazu, in dunkler Umgebung zu (über-)strahlen und den Teilnehmern und insbesondere deren Augen dadurch einiges zuzumuten. Stell dir zum Beispiel eine der großen Keynotes von Steve Jobs vor. Diese Veranstaltungen fanden grundsätzlich in großen Räumen statt. Damit sich die Folien gut darstellen ließen und durch pfiffige Lichttechnik der Protagonist gut herausgestellt werden konnte, dunkelte man diesen Raum -wie üblich- stark ab. Hätte Steve Jobs in diesen Keynotes einen hellen Folienhintergrund ausgewählt, wäre dieser im Kontrast zum abgedunkelten Raum sehr strahlend herausgestochen und hätte sicherlich sowohl dazu geführt, dass das gesamte Setting in seiner Wirkung geschwächt wird und gleichzeitig provoziert, dass die Augen der Teilnehmenden schneller zu ermüden drohen, weil der Kontrast aus dunkler Umgebung und heller Fläche des Folienhintergrundes zu stark ist. Somit hat man sich in diesen Fällen vollkommen zurecht für einen dunklen Folienhintergrund entschieden, der in diesem Fall auch nicht komplett schwarz war, sondern in dezente dunkle Blautöne überging. Dieser Hintergrund ist heute noch als Folienvorlagen in Apples Präsentationsprogramm Keynotes zu finden und kann sicherlich als Klassiker bezeichnet werden.
Wenn du dir nun allerdings deinen Alltag in Erinnerung rufst und deine letzten Pitches und Vorträge vor Augen hältst, dann wirst du dich wahrscheinlich nicht an ein solches Setting wie bei Steve Jobs erinnern. Vielmehr finden die allermeisten Präsentationen, Pitches, Vorträge und Reden heute in einem Setting statt, das nur sehr dezent abgedunkelt ist und meist auch deutlich kleiner als bei Steve Jobs. Wenn man in diesem Fall einen dunklen Folienhintergrund mit entsprechend heller Schrift wählt, dann imponiert die Schrift ausgesprochen strahlend und es wird mit der Zeit schwieriger, die Schrift zu lesen und dabei nicht zu ermüden. Es erscheint eher trist und weniger frisch als ich es mir persönlich wünschen würde.
Mit diesen Grundsätzen zu heller Folie versus dunkler Folie kann zusammengefasst werden, dass für ein dunkles Setting (in großen Räumen) auch ein dunkler Folienhintergrund verwendet werden sollte, während für das hellere bzw. nur etwas abgedunkelte Setting (in meist kleinere Räumen) ein heller Folienhintergrund geeigneter ist.
Allerdings sind das nicht die einzigen Gründe, die meine Wahl für den Folienhintergrund beeinflussen. Einer der Hauptgründe ist unter anderem auch die Einfachheit der Darstellung von Abbildungen auf der Folie. Wählt man Abbildungen aus dem Internet (Achtung: auf die Rechte achten, siehe BLOG 19), kann man über die Google-Suchfunktion nach „transparenten Bildern“ suchen. Natürlich finden sich dadurch Abbildungen, die man problemlos in Folien mit dunklem Hintergrund einbetten kann. Allerdings ist die Auswahl der Bilder dadurch häufig sehr eingeschränkt. Ausgesprochen häufig sind Abbildungen auf einem weißen Hintergrund platziert. Nutzt man diese in Verbindung mit dunklen Folien passiert das:
Oder das:
Zu meinem Bedauern habe ich diese Art von Folie schon viel zu häufig gesehen und muss dazu sagen: nein! Nein, nein, nein. Bitte nicht. Nein!
Hier gibt es aus meiner Sicht nur zwei Möglichkeiten. Entweder du machst dir die Mühe und schneidest die Abbildung mühevoll und professionell aus, sodass keinerlei Rand mehr an der Abbildung erkennbar ist oder du entscheidest dich für einen weißen Folienhintergrund, damit der Gesamteindruck dann so erscheint:
Da ich selbst aber weder Zeit noch tatsächlich das „professionelle Fachwissen und Handwerkszeug“ besitze, jede gewünschte Abbildung zu meiner Zufriedenheit auszuschneiden, spricht das in meinem Fall für die bewusste Wahl eines hellen Folienhintergrundes und zwar weiß.
Zugegeben: dunkle Hintergründe haben noch andere Vorteile. Beispielsweise strahlen die Abbildungen deutlicher auf einem dunklen Hintergrund, sodass schöne Abbildungen, Logos usw. einen wirklich schönen Effekt erfahren, aber da ich selbst nicht in der „Designsparte“ tätig bin, spielte dies bis heute eine eher untergeordnete Rolle.
Oder so:
Zu guter letzt darf auch nicht vergessen werden, dass grundsätzlich immer die Wahrscheinlichkeit besteht, dass man mal seinen Auftraggeber wechselt und dadurch eventuell auch andere Kautelen für das Foliendesign gelten. Hier ist der Kreativität und den daraus resultierenden Unterschieden ja wirklich keine Grenze gesetzt. Aber eine Sache haben die meisten Folien dann doch gemeinsam: einen weißen Hintergrund. Und genau dies ist dann natürlich auch noch ein Argument, sich in seinem eigenen Design ebenfalls daran zu halten, denn die Inhalte vergangener Präsentationen können somit bei Bedarf komplikationslos und rasch in das neue Folienformat übertragen werden.
Als Fazit lässt sich aus diesem Blog wohl folgendes zusammenfassen:
1. Große und abgedunkelte Räume: dunkler Hintergrund, kleinere und hellere oder nur dezent abgedunkelte Räume: heller Hintergrund
2. Abbildungen grundsätzlich (professionell) ausschneiden. Wenn dies nicht geht, bitte zu weißem Hintergrund greifen.
3. Bedenke, dass häufig Inhalte verschiedener Präsentationen oder für unterschiedliche Auftraggeber hin und her getauscht werden. Es vereinfacht wahrscheinlich deine Arbeit, wenn du dich schon allein aus diesem Grunde für einen weißen Hintergrund entscheidest.
Sicherlich gibt es noch mehr Aspekte als meine in diesem Blog geschilderten Gründe, sich für einen bestimmten Folienhintergrund zu entscheiden. Hast du andere Erfahrungen gemacht oder Fragen zu meinem Foliendesign? Dann kontaktiere mich doch gerne über die Sozialen Medien oder schreibe mir eine Mail.
Bis dahin,
Sebastian
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