Der Umgang mit dem „Laserschwert des kleinen Mannes“ (Präsentations-Laser, kurz: „Presenter“ oder „Pointer“) sollte wohl bedacht sein. Hast Du schon bewusst auf den Einsatz dieser Presenter geachtet? Die meisten haben das wohl nicht. Und das sieht man dann halt auch. In diesem Blog gehe ich auf die wichtigsten Aspekte mit dem Presenter ein und zum Schluss zeige ich Dir den Pointer meiner Wahl und erkläre, warum das so ist.
Wenn Du ab sofort auf den Einsatz der Presenter achtest, wirst Du wild und ohne Zusammenhang fliegende bunte Punkte an den Folie beobachten. Und diese Punkte tanzen dann orientierungslos von links nach rechts und nochmal quer von oben nach unten und sagen dem Zuhörer….NICHTS. Versucht der Redner, den Punkt ruhig auf die Folie zu projizieren, lässt sich häufig sehr schön die Nervosität des Dozenten am Zitterstatus des Punktes ablesen.
Andere -gern in Abhängigkeit des Charakters- setzen den Presenter mit großen Schwüngen als Laserschwert ein und zerschneiden ganz im Sinne der dunklen Seite der Macht die Folie einmal von links nach rechts und von rechts nach links.
Ausgesprochen schön ist auch, wenn immer wieder und wieder und wieder versehentlich eine Folie weitergeschaltet wird, obgleich der Redner den Pointer bedienen wollte. Ein wildes hin und her zappen von Folien ist die Folge und das Chaos im Vortrag perfekt. Du merkst schon: alles nicht wirklich prickelnd.
Folgende Punkte solltest Du aus meiner Sicht im Einsatz mit dem Presenter beachten:
- Du solltest Dich VOR Deinem Vortrag aktiv mit der Bedienung des Presenters auseinandersetzen. Check die unterschiedlichen Knöpfe und Funktionen. Ziel ist der sichere Umgang mit dem Gerät, das Dein Publikum sicher durch die Folien führen soll.
- Nein, der Pointer ist kein Spielzeug. Vermeide Deine Nervosität auf den Umgang mit dem Presenter zu übertragen. Viele Redner spielen ständig mit dem Gerät in ihrer Hand herum und lenken das Publikum somit ab. Unruhe in Deinen Händen bedeutet Unruhe bei Deinen Zuhörern und das möchtest Du vermeiden.
- Geht man davon aus, dass wir so wenig Folien wie möglich (bestenfalls keine) nutzen wollen und den Anspruch haben, mit unseren Folien nur das Wesentliche zu zeigen, kann jeder Einsatz des Presenters als kleine Niederlage empfunden werden. So ist in Deiner Philosophie also jede Folie eine Folie zu viel und jeder Einsatz des Lasers zeigt Dir, dass Du den Inhalt offensichtlich doch nicht auf den Punkt gebracht hast. Wenn Du den Pointer mit diesem Prinzip einsetzt, dann reduzierst Du das Maß berechtigt auf ein Minimum.
- Solltest Du dennoch den Einsatz eines Lasers auf der Folie nicht vermeiden können, dann bring es mit dem Pointer wortwörtlich auf den Punkt. Halte das Gerät in einer Hand, die nah an Deinem Körperstamm ist und diesen bestenfalls berührt, um ein Zittern des Punktes auf der Folie bestenfalls zu verhindern. Wenn Deine Hand dennoch zu unruhig ist, dann unterstütze diese durch Deine zweite Hand. Halte den Punkt gezielt auf eine Stelle auf der Folie und dies dann auch für einen gewissen Mindestzeitraum, damit das Publikum Dir Folgen kann. Bedenke gleichzeitig, dass Du genau in solchen Augenblicken Deinem Publikum meist den Rücken zukehrst, was niemals, niemals, niemals gut ist.
- In der anschließenden Aufarbeitung Deines Vortrags (ja, Vorträge werden im Anschluss aufbereitet!) suchst Du Dir dann die Folie heraus, die den Einsatz des Lasers notwendig gemacht hat und stellst Dir zwei Fragen: war der Einsatz des Lasers hier tatsächlich notwendig und war kann ich am Foliendesign tun, um diesen Einsatz des Pointers das nächste Mal zu verhindern .
Wenn Du diese 5 Punkte beherzigst, dann bist Du bereits einen großen Schritt weiter und hast Dir wohl mehr Gedanken darüber gemacht, als die meisten anderen Dozenten es jemals tun werden. Zielführend ist das praktische Training mit diesem Instrument. Ich empfehle immer, bei der Vorbereitung auf den Vortrag und den praktischen Durchläufen, den Präsentationsmodus Deines iPads oder Computers zu nutzen und hierbei auch den Presenter zu verwenden. So trainierst Du Stück für Stück den Umgang mit dem Gerät und gewöhnst Dich an den Einsatz.
Aber welcher Presenter ist der richtige?
Aus meiner Sicht sollte ein Presenter stets zuverlässig sein, gut in der Hand liegen und der Laser -wenn er tatsächlich zum Einsatz kommen muss- ausreichend stark sein, um auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gut sichtbar zu sein.
Ich selbst habe heute einen LOGITECH R700 PRESENTER in meinem Sortiment, den ich vorbehaltlos empfehlen kann. Dieser Pointer liegt wirklich gut in der Hand. Die Reichweite von 30m war für mich bisher immer ausreichend und hat mir niemals Sorgen bereitet. Im Gegensatz zu günstigeren Varianten hat mich dieses Model nie im Stich gelassen. Er hat ein angenehmes Gewicht, macht in seiner Verarbeitung einen guten Eindruck und bringt einen starken Laser mit. Die Knöpfe sind aus meiner Sicht sinnvoll platziert, auch wenn ich bezüglich dieses Aspekts den LOGITECH SPOTLIGHT PRESENTER (s.u.) grundsätzlich eher bevorzuge. Praktisch ist die Möglichkeit, die Redezeit zu programmieren. Somit kannst Du einstellen, dass ein Vibrationsalarm in Deiner Hand darauf hinweist, dass das Ende Deines Vortrags naht. Insbesondere zu Beginn Deiner Karriere als Speaker kann das sehr hilfreich sein, denn Zeit wird auf der großen Bühne anfangs sehr schnell ausgesprochen relativ. Nachteil dieses Presenters ist, dass er nicht in Verbindung mit einem iPad funktioniert.
Da ich zwischenzeitlich „iPad Only“ unterwegs bin und keinen Computer mehr verwende, habe ich mein Sortiment erweitert und nutze derzeit den LOGITECH SPOTLIGHT PRESENTER. Maßgeblicher Vorteil ist, dass er bisher bei meinen Anwendungen mit dem iPad immer tadellos funktioniert hat. Gleichzeitig ist die Aufteilung und Größe der Knöpfe wirklich gelungen. Drei auf das Wesentliche reduzierte Knöpfe (Vor, Zurück, Pointer) an der richtigen Stelle mit einer schönen Haptik
Dieser Presenter kann viel mehr, wenn man das möchte. Er nutzt keinen klassischen Laser, sondern kann nach entsprechender Konfiguration elektronisch die gezeigten Elemente hervorheben, was einem Lupeneffekt gleicht. Ich möchte allerdings vor dieser Effekthascherei dringend warnen. Das Publikum wird vom Wesentlichen -nämlich Dir- abgelenkt und ich habe bis heute noch keinen Vortrag gesehen, der durch den Einsatz solcher Aspekte auch nur ansatzweise besser geworden wäre. Auch bei diesem Pointer lässt sich die Redezeit programmieren. Wenn Du allerdings wie ich auch „iPad Only“ unterwegs bist, darfst Du Dir auch von diesen Zusatzfunktionen nicht allzu viel erhoffen, denn bis heute gibt es keine App, die eine Konfiguration erlauben würde, sodass Du Dich mit diesem Presenter im Einsatz mit dem iPad tatsächlich auf das klassische Vor- und Zurück in den Folien beschränken muss.
Solltest Du aufgrund der Funktionsmöglichkeiten dennoch erwägen, Dich im Einsatz mit dem Computer für dieses Model zu entscheiden, dann bedenke bitte, dass die Konfiguation nur im Admin-Modus möglich ist, was in vielen Firmen-Computern nicht funktioniert, sondern der jeweiligen IT vorbehalten ist.
Der KENSINGTON PresentAIR PRO LE-PRESENTER stellt für das iPad noch eine tatsächliche Alternative dar. Entgegen der offiziellen Angaben, kann der Presenter nach Konfiguration der App nicht nur im Einsatz mit PowerPoint, sondern auch mit Keynotes von Apple genutzt werden. Er ist gut verarbeitet und zeigte sich in den bisherigen Einsätzen stets zuverlässig. Der größte Nachteil ist aus meiner Sicht die Form. Der lange Stift liegt für mich persönlich nicht gut in der Hand ist aus diesen rein subjektiven Gründen tatsächlich nur zweite Wahl im Einsatz mit dem iPad. Wenn das für Dich kein Problem ist, entwickelt sich dieser Pointer vielleicht schnell zum Gerät Deiner Wahl und kann dann sowohl auf dem Computer als auch auf dem iPad zum Einsatz kommen.
Und damit schließe ich diese kleine Übersicht zum „Laserschwert des kleinen Mannes“. Wenn Dir hier etwas fehlt, Du Fragen, Kommentare oder Anregungen zu den Themen „Vortrag und Präsentation“ oder „iPad Only“ hast, dann freue ich mich auf Deine Kommentare auf Twitter oder gerne auch in einer Mail.
Bis dahin,
Sebastian.
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