Eine junge Patientin stellt sich mit rezidivierenden Bauchschmerzen in der Notaufnahme vor. In der orientierenden sonografischen Untersuchung kommt dieser Befund zum Vorschein.
Es handelt sich um eine Leberzyste, die durch Struktur und Inhalt klassisch für eine Erkrankung ist: die zystische Echinokokkose.
Der Erreger der zystischen Echinokokkose ist der Echinococcus granulosus (Hundebandwurm).
Menschen und Schafe sind sogenannte „Zwischenwirte“, wobei sich die adulten Echinokokken meist den Dünndarm von Hunden besiedeln.
Zur Infektion des Menschen kommt es, indem die zuvor ausgeschiedenen Eier der Parasiten im Anschluss oral aufgenommen wurden.
Aus den aufgenommen Eiern werden Larven freigesetzt, die im Verlauf die Intestinalwand überwinden und gelangen über das Pfortadersystem (Blutbahn) in die Leber gelangen, wobei grundsätzlich jedes Organ über den Blutweg befallen werden kann. Meist sind jedoch Leber und Lunge betroffen. Im „Zielorgan“ kommt es dann zur Reifung der mehrschichtigen Zysten.
Im Rahmen der Entwicklung durchlaufen die Zysten (auch bildmorphologische) Stadien. In diesem Sono-Bild der Leber mit dargestellter Zyste zeigt sich das klassiche „water lily sign“: eine univesikuläre Zyste mit einer abgelösten Endozyste, die darin „herumschwimmt“.
Ausgehend von der ersten Zyste ist die Ausbildung weiterer Zysten möglich, wodurch klassische Zystenformationen entstehen können.
In Mitteleuropa sieht man solche Befunde eher selten.
Patient:innen stellen sich meist mit unklaren Bauchschmerzen vor. Weitere Beschwerden zeigen sich eher in Abhängigkeit der jeweiligen Lokalisation und Komplikation, die durch Wachstum, Infektion oder Ruptur der Zyste entstehen können.
Die Therapie sollte in Zentren erfolgen und richtet sich nach Erkrankungsbild und Stadium der Zysten.
Literatur:
link.springer.com/article/10.1007/s00117-005-1178-1
Literatur zu FUCHSbandwurm:
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