Der Begriff „Situs inversus“ beschreibt die spiegelverkehrte Anlage der Organe.

In der frühen Entwicklung des menschlichen Körpers und Ausbildung der Organe (Embryonalentwicklung) kommt es im Verlauf zur Differenzierung der Körperachsen und zur Differenzierung der seitenspezifischen Lokalisation der Organe.

Diese seitenspezifische Anordnung basiert in der frühen Phase der Embryonalentwicklung auf einer molekularen Asymmetrie von Signalmolekülen in den Teilen des sogenannten Seitenplattendesmoderms, welches unter anderem an der Entwicklung des Herz-Kreislauf-Systems und weiterer Organe beteiligt ist.

Situs inversus totalis beschreibt die komplette seitenverkehrte Anlage der Thorax- und Brauchorgane.

Situs inversus partialis beschreibt, dass entweder nur die Thorax- oder nur die Bauchorgane „seitenverkehrt“ angelegt sind, während der jeweils andere Teil der üblichen Konfiguration entspricht.

Grundsätzlich handelt es sich hierbei nicht um eine Erkrankung. Vielmehr ist es ein Zustand, der bei erster Diagnosestellung beschrieben werden sollte, um zukünftig bei Diagnostik und Untersuchung darauf eingestellt zu sein und erhobene Befunde (z.B. EKG) entsprechend dokumentieren und befunden zu können.