Der Cushing-Reflex.
Kommt es -beispielsweise durch eine intrakranielle Blutung, durch einen Schlaganfall oder durch eine generalisierte zentrale Hypoxie- zu einem erhöhten Hirndruck, kann dies zu einer Minderperfusion des Gehirns mit resultierender Sauerstoffmangelversorgung führen. In solch einem Fall kann häufig der sogenannte Cushing-Reflex beobachtet werden.
Der Cushing-Reflex zeigt sich klinisch durch die Symptom-Triade (oder Trias)
1. erhöhter Blutdruck,
2. niedrige Herzfrequenz,
3. abnormes Atemmuster.
Genau genommen handelt es sich beim Cushing-Reflex nicht um einen echten Reflex (mit Reflexbogen). Vielmehr ist es der Versuch, durch eine Erhöhung des Blutdrucks, der zerebralen Minderperfusion entgegenzuwirken und somit eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Hirnzellen sicherzustellen.
Allerdings führt die deutliche Erhöhung des Blutdrucks auch einem erhöhten intrakraniellen Druck. Dies wird abermals durch einen noch höheren Anstieg beantworten. Ein Teufelskreis entsteht.
Als Folge des hohen Blutdrucks kommt es über Barorezeptoren zu einer kompensatorischen Bradykardie, die durch den N. Vagus vermittelt wird.
Das pathologische Atemmuster ist die Folge der Kompression des Atemzentrums.
Nur bei aktiven zerebralen Blutungen sollte der Blutdruck in solch einem Falle reguliert werden. Im Falle anderer Ursachen ist im Verlauf eine Selbstregulation zu erwarten und auf eine medikamentöse Regulation des Blutdrucks soll somit verzichtet werden.
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Bis dahin,
Sebastian.
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