Die Versorgung von Traumapatienten kann tückisch sein. Den vor dem Krankenhaus verunfallten Fußgänger kennen alle, welcher zwar schwerverletzt, aber optimal rettungsdienstlich versorgt und in 15 Min. nach Ereignis im Schockraum ist – und trotzdem verstirbt. Also eigentlich mit optimalen Voraussetzungen. Was sind das also für Patienten? Was müssen wir unseren Schützlingen beibringen?
Mit genau dieser Fragestellung haben wir uns nun beschäftigt und unter Federführung von Philip-C. Nolte und den Kollegen vom Traumaregister der DGU eine Untersuchung veröffentlicht (Original Paper siehe unten).
Ziel:
Ziel der Untersuchung war es low-risk Patienten (gemäß RISC-Score II < 10%),welche trotzdem innerhalb 24 Stunden verstarben zu identifizieren und potentielle Indikatoren zu erkennen..
Methode:
Retrospektive Analyse von Patientendaten (2004-2013) mit einem Risiko zu versterben von <10% (im RISC II Score) aus dem Traumaregister.
Ergebnis:
identifiziert werden.
Mein Fazit:
Ja, klar. Es ist nicht prospektiv und es ist eine einfache Datenbankanalyse mit willkürlich ausgewählten Parametern. Und dennoch finde ich diese Untersuchung ausgesprochen spannend und die Ergebnisse sind ein Knaller, denn mit den entdeckten „Red Flags“ hat man tatsächlich greifbare Aspekte erfasst, die im klinischen Alltag zu einer deutlich erhöhten Alarmbereitschaft beim medizinischen Personal führen können. Also klinisch relevant und quasi eine Studie, die trotz ihres Designs das Potenzial hat, mit den gewonnenen Erkenntnissen bis zum Vorliegen weiterer (prospektiver) Studienergebnisse in das alltägliche Management mit eingebunden zu werden und somit auch wirklich unseren TraumapatientInnen zu helfen. Red flags bedeutet ja nicht immer so isses, sondern heißt hier wachsam sein. Und einen niedrigen Blutdruck nicht mal schnell abtun, sondern durch klinische Erfahrung und wissenschaftliche Expertise wachsam bleiben. Denn möglichweise sind es dann eben doch Blutungspatienten, welche von einer raschen und möglicherweise aggressiven Therapie profitieren.
Den Originalartikel findest du hier.
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Bis dahin,
Sebastian.
Dieser Blogbeitrag entstand mit Hilfe von David Häske. Vielen Dank dafür!
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