Der Moment, in dem Du Dich als Redner vor Dein Publikum stellst, ist tatsächlich DER MOMENT. Genau in diesem Augenblick genießt Du 100% der Aufmerksamkeit Deiner Zuhörer. Jeder ist gespannt und bereit, Dir eine Chance zu geben und von Beginn an zu überzeugen. Das ist Deine Chance! Meistens DIE EINZIGE CHANCE, die Du hast, um das Publikum an Dich zu binden.

Aber wie stellst Du das nun am Besten an? Wie nutzt Du diesen einen Moment, diese ersten Sekunden, um Deine Zuhörer an Dich zu binden und sie dazu zu bringen, Dir von diesem ersten Moment an jedes Wort buchstäblich von den Lippen abzulesen?

 

Tipp Nr. 1:

Starte keinesfalls so wie alle anderen Redner in Deinen Vortrag!

Und warum nicht? Sobald Du Deinen Vortrag mit den gleichen abgedroschenen Worten beginnst, bist Du genau von diesem Moment an nur einer von vielen und schon gehst Du in der Masse unter. Bitte beginne nicht mit Standardphrasen wie „Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Frau Vorsitzende, herzlichen Dank für die freundliche Einladung und die Möglichkeit, heute vor Ihnen und dem Publikum zum Thema ‚Der Tod jedes Vortrags‘ sprechen zu dürfen“.

***Bumm*** …und schon ist das erste Drittel Deiner Zuhörer verloren und wird auch nicht wieder aufwachen, denn für diesen Anteil im Publikum hast Du Deine Chance bereits vertan (und ich gehöre sicherlich auch zu diesem ersten Drittel, dass Du in dieser Sekunde verloren hast).

 

Tipp Nr. 2:

Vergesse niemals, Dich insbesondere für den Start Deines Vortrags vorzubereiten!

Ein großer Fehler ist es, wenn Du -wie viele andere auch- den Beginn Deines Vortrags bzw. Deiner Rede nicht gut vorbereitet hast. Selbst wenn sich viele Redner gut auf den Vortrag selbst vorbereitet haben, so vergessen sie doch allzu häufig, sich insbesondere für den Start in ihren Vortrag richtig zu präparieren. Und das ist nicht nur ein großer Fehler, weil Dein Start so immens wichtig ist, sondern auch fatal, weil Du -je nachdem wieviel Übung in der freien Rede hast- insbesondere zu Beginn Deines Vortrags besonders aufgeregt sein wirst (und was mit Dir passiert, wenn Du aufgeregt bist, und wieso Dein Gehirn nicht so richtig gut funktioniert in dieser Ausnahmesituation, erkläre ich Dir ihn Blog 4). Und genau aus diesem Grunde werden Dir ad hoc bei weitem nicht so ein guter Auftakt gelingen, wie ein in Ruhe und gut geplanter Start. Bist Du also gut vorbereitet und hast immer wieder und wieder Deinen außergewöhnlichen guten Start in Deine Rede geübt, schlägst Du drei Fliegen mit einer Klappe:

  1. Trotz möglicherweise übermäßiger Aufregung zu Beginn Deines Auftrags, überwindest Du einfach einen möglichen Black out und
  2. Du gewinnst rasch während der Rede (und gleich zu Beginn!) Selbstvertrauen, weil Du richtig in Deinen Vortrag „rein kommst“ und bestenfalls sogar schon spüren kannst, dass Dir Deine Zuhörer gut und gerne zuhören.
  3. Deine Zuhörer sind in den ersten Sekunden beeindruckt und merken bereits „den gewissen Unterschied“ und geben Dir eine Chance, etwas daraus zu machen.

 

Tipp Nr. 3:

Beginn erst zu sprechen, wenn Du auch tatsächlich soweit bist!

Enorm wichtig ist, dass Du erst zu sprechen beginnst, wenn tatsächlich auch alles -insbesondere Du- fertig vorbereitet ist. Starte nicht zu sprechen, bevor Du nicht den Mittelpunkt der Bühne, oder die Dir zugeteilte Position erreicht hast. Stehe sicher und Deinem Publikum zugewandt, damit Du sie mit den ersten Worten und offenen Armen begrüßen kannst.

Wenn Du einen großen Saal füllst, dann sei Dir vor dem Start in Deinen Vortrag sicher, dass Dein Mikrofon an der richtigen Stelle ist und es angeschaltet wurde. Teste das Mikro dezent und bitte mit Stil. Niemand will ein abgedroschenes „Eins Zwo, Eins Zwo“ hören…!

Auch andere Materialien (Flipchart, Stifte, PowerPoint-Folien, Pointer, etc.) sollten vor Deinen ersten Worten an das Publikum vorbereitet, vollständig und funktionsfähig sein, damit Dir und Deinem Publikum nichts mehr im Wege steht.

Dies sind die ersten drei Tipps für einen guten Start. Hier habe ich Dir gezeigt, welche Fehler Du vermeiden solltest. Im nächsten Blog der Kategorie „Vortrag und Präsentation“ wird es nicht darum geht, welche Fehler Du vermeiden solltest, sondern ich werde Dir ein paar gezielte Empfehlungen geben, wie Du proaktiv zu Beginn Deines Vortrags Dein Publikum für Dich gewinnen kannst.

Wenn Du Dich mit diesem Thema noch intensiver auseinandersetzen möchtest, dann möchte ich Dir wärmstens das Buch „DIE KUNST DER PRÄSENTATION“ von René Borbonus ans Herz legen. Knapp und knackig auf den Punkt gebracht die besten Tipps und Tricks, um sich in der Welt der Präsentation weiter zu entwickeln.

Bis dahin,

Sebastian.